Themen rund um die Zucht
- des travailleurs rouges

Zuchtziel
Ich möchte gesunde, aktive und wesensfeste Tervueren züchten. Für ein gesundes Hundeleben ist ein funktionaler Körperbau essenziell. Ich orientiere mich am Rassestandard, welcher einen harmonisch gebauten Hund von mittleren Proportionen beschreibt. Erst ein funktionaler Körperbau, wie er im Rassestandard des Belgischen Schäferhundes beschrieben ist, ermöglicht es dem Hund, die Arbeit auszuführen, für die er gezüchtet worden ist. Demzufolge benötigt ein Sporthund einen moderaten Körperbau, um in den zahlreichen sowie anspruchsvollen Sparten des Hundesports erfolgreich sein zu können.
Ich lege darüber hinaus großen Wert auf die Erhaltung von hoher Arbeitsbereitschaft, Robustheit und Triebstärke des Belgiers. Meine gezüchteten Tervueren sollen sich für unterschiedliche Sportarten eignen und in ihnen ausgelastet werden.
Zudem sollen die Tervueren ein sozialverträgliches und offenes Wesen besitzen, um ihre neuen Familien im Alltag souverän und stressfrei begleiten zu können. Für mich ist die Alltagstauglichkeit eines Belgiers ein wichtiges Wesensmerkmal.
Ein weiteres Zuchtziel stellt für mich die Erweiterung des Genpols dar. Mein Ziel sind sorgsam gewählte Verpaarungen, die einen sehr niedrigen bis keinen genetischen Inzuchtkoeffizienten aufweisen und bei denen die Genotypwahrscheinlichkeit für Epilepsie sehr gering ist.



Aufzucht
Meine Zuchtstätte „des travailleurs rouges“ ist eingetragen für die Zucht von Belgischen Schäferhunden im Deutschen Klub für Belgische Schäferhunde e. V. (VDH/DKBS). Der Zwingername ist bei der Fédération Cynologique Internationale (F.C.I.) geschützt.
Unsere Welpen werden in meinem Schlafzimmer geboren. Dort ist es sehr ruhig, warm und die Mutterhündin samt Welpen von Umweltreizen abgeschirmt. Somit kann die Mutterhündin entspannen und die ersten drei Lebenswochen mit ihren Welpen in aller Ruhe genießen. In der neonatalen Phase erfahren unsere Welpen, entsprechend dem Bio Sensor Program, eine neurologische Frühstimulation. Mithilfe der frühen Übungen lernt das Nervensystem der Welpen auf kontrollierten Stress zu reagieren, was sich insgesamt positiv auf die Stresstoleranz auswirken wird. Darüber hinaus wird das Immunsystem der Welpen gestärkt und die sozialen Fähigkeiten verbessert. Mit etwa drei Wochen, nachdem Augen und Ohren geöffnet sind, wird die Wurfbox um einen kleinen Welpenauslauf ergänzt. Dieser enthält Kuscheltiere, knisternde/quietschende Spielsachen und sensorische Strukturmatten. Dadurch werden die Welpen direkt an unterschiedliche Untergründe und Geräusche gewöhnt. Sie lernen auch, dass sie selbst durch eine bestimmte Handlung unterschiedliche Geräusche erzeugen. Zudem werden die Welpen in dieser Zeit mit dem Staubsauger vertraut gemacht. Die Zufütterung mit Welpenmilch und Rindertartar beginnt. Im Alter von ca. vier Wochen dürfen die Welpen ins Wohnzimmer in den großen Welpenauslauf umziehen. Dort lernen sie alle alltäglichen Geräusche (wie z.B. die Kaffeemaschine, das Radio, den Fernseher, die Türklingel, das Scheppern von Tellern und Töpfen, etc.) und Reize kennen. Im neuen Welpenauslauf befinden sich nun weitere neue Spielzeuge, ein Bällebad, ein Tunnel, eine Wippe, aufgehängte Dosen mit Flatterband und vieles mehr. Ab der vierten Lebenswoche unternehmen die Welpen auch regelmäßige Ausflüge in den Garten auf die Terrasse. Dort lernen sie noch viele weitere Geräusche (z.B. Autos und Vogelgezwitscher) und Untergründe (z.B. Holz und Stein) kennen. Die Welpen können mit Wasser spielen und haben noch mehr Platz zum Toben. Zudem finden in dieser Zeit auch die ersten Welpenbesuche statt. Mit fünf Wochen werden die Welpen an das Autofahren gewöhnt und wir unternehmen regelmäßige Ausflüge auf Felder und Wiesen. Die Welpen verknüpfen das Autofahren direkt positiv, da die Autofahrt auf die Felder führt. Es ist unbeschreiblich schön, die Welpen dabei beobachten zu können, wie sie durch die Matsch-Äcker flitzen, gammelige Äpfel probieren, sich unter abgeschnittenen Ästen und im hohen Gras verstecken, das Buddeln für sich entdecken, mit Blättern spielen und mit ihrer Mutterhündin Chia über die Wiesen rennen. Im Alter von sechs Wochen dürfen die Welpen einzeln unterschiedliche Räume erkunden. Ihr beobachtbares Verhalten gibt weiter Aufschluss über ihr Wesen und die Welpen können dementsprechend weiter individuell gefördert werden. Zudem werden die Welpen an verschiedene Leckereien, wie beispielsweise Olewo, Hüttenkäse, Quark, Käse, Rinderlunge, Rindsleckerlis, Dosenfutter und unterschiedlichen Futtersorten gewöhnt. Sobald die Welpen acht Wochen alt sind, lernen sie das Laufen an Halsband und Leine und gehen zum ersten Mal, in Begleitung der Mutterhündin, in unserem Wohngebiet gassi. Des Weiteren finden die ersten Versuche im Futtertreiben statt, auch das Abrufen und die Kommandos „Sitz“ und „Platz“ werden mit den Welpen geübt. Zu Hause dürfen die Welpen nun auch frei umherlaufen und den Balkon, welcher an ihren großen Welpenauslauf grenzt, mitbenutzen. Gegen Ende der achten Lebenswoche statten die Welpen das erste Mal dem Tierarzt einen Besuch ab, werden eingehend untersucht und geimpft sowie gechippt. Im Anschluss daran erfolgt die Wurfabnahme durch den Zuchtwart. Ab der neunten Lebenswoche dürfen die Welpen in ihre neuen Familien ziehen. Bis dahin sind sie dreimal entwurmt, geimpft und gechippt. Die neuen Besitzer erhalten die EU-Impfpässe, die Ahnentafeln und ein kleines Welpenpaket.
Während der Aufzucht lege ich großen Wert auf die Förderung von Selbstbewusstsein, Offenheit gegenüber Umweltreizen, Ruhe bzw. Ausgeglichenheit und Geräuschunempfindlichkeit der Welpen. Darüber hinaus haben die Welpen viele Besuche von unterschiedlichen Personen, auch Kinder. Diese frühe und intensive Sozialisation mit Menschen wird die Welpen optimal darauf vorbereiten, später in enger Bindung zu ihren Bezugspersonen zu leben. Die Welpen werden ebenso an andere Tiere, wie an unsere griechischen Landschildkröten, gewöhnt.
Grundsätzlich ist es mir auch sehr wichtig mit den neuen Besitzern meiner Welpen in engem Kontakt und Austausch zu stehen. Ich wünsche mir Menschen, die gerne an Wurftreffen teilnehmen oder auch an gemeinsamen Aktivitäten Spaß finden und einen engen Kontakt mit uns pflegen wollen. Ein weiteres wichtiges Kriterium für einen Hund aus meiner Zucht ist das vertraglich festgehaltene Kastrationsverbot. Eine Kastration ohne medizinische Indikation ist tierschutzwidrig, verstößt somit gegen das aktuell geltende Tierschutzgesetz (§6 Abs. 1 TierSchG).
Meine Welpen werden vorrangig an engagierte Hundesportler abgegeben. Ich wünsche mir aktive Menschen, die ihren Hund geistig und körperlich im Hundesport auslasten möchten und ihren Hund als vollwertiges Familienmitglied in ihren Alltag integrieren. Meine gezüchteten Tervueren werden nur im besonderen Einzelfall als reine Familienhunde abgegeben.







Fortbildungen
Datum | Veranstalter | Referent | Thema |
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27.02./01.03.2023 | DKBS | Zuchtkommission | Neuzüchterschulung: Grundlagen für die Zucht von Belgischen Schäferhunden, Läufigkeit der Hündin, Geburt, Wurfabnahme |
26.09.2023 | Caniva Akademie | Dr. Peter Spork | Epigenetik - wie Hunde werden wie sie sind |
17.10.2023 | Caniva Akademie | Dr. Anja Geretschläger / FERAGEN - Labor für genetische Veterinärdiagnostik | Grundlagen der Genetik - das 1x1 für Züchter |
24.10.2023 | Caniva Akademie | Dr. Anja Geretschläger / FERAGEN - Labor für genetische Veterinärdiagnostik | Diversität und genetische Vielfältigkeit in der Hundezucht |
31.10.2023 | Caniva Akademie | Dr. Anja Geretschläger / FERAGEN - Labor für genetische Veterinärdiagnostik | Mutationen - Segen oder Fluch? |
18./19.11.2023 | DKBS | Dr. Celina del Amo, Meike Krug / Ulrike Hodapp | Züchtertag: Welpenförderung beim Züchter, Genetik und Vererbung der Krankheiten |
30.11.2023 | DMC / DKBS | Dr. Anja & Michael Geretschläger / FERAGEN - Labor für genetische Veterinärdiagnostik | Vorstellung DogCheck 4.0 incl. Auswertungsdatenbank, Genetische Diversität, DLA und Matching Tool |
21.03.2024 | Caniva Akademie | Dr. Julia Segert / FERAGEN - Labor für genetische Veterinärdiagnostik | Die Fellfarben beim Hund - Farbgenetik |
26.10.2024 | Laboklin Akademie | Hubert Bauer, Dr. Kristin Iburg, Prof. Dr. Ottmar Distl, Jana Rösner, PD Dr. Heike Aupperle-Lellbach, Krisztina Kozma, Barbara Thiel | Züchtertag Hund 2024: DNA-Profile, Vorbereitung und Begleitung der Zuchthündin, Genomische Zuchtwertschätzung, Giftige Lebensmittel, Tumore, Grundimmunisierung bei Welpen, Outcross in der Hundezucht |
26.10.2024 | Laboklin Aademie | Dr. Claudia Binder | Züchtertag Hund 2024: Geburt und Erstversorgung von Neugeborenen |
10.11.2024 | swhv KG7 VdH Ludwigsburg | Daniela Schmidt | Basis im Hundesport: Beziehung und Bindung, Lernverhalten, Impulskontrolle/Frustrationstoleranz |





Lektüre
Autor | Titel | Auflage | Verlag |
---|---|---|---|
Karla Klapproth | Belgische Schäferhunde: Haltung, Geschichte und Zucht in Deutschland | 3. überarbeitete Auflage 2010 | |
Annette Schmitt | Belgischer Schäferhund: Premium Ratgeber | Eugen Ulmer KG | |
Dr. Helga Eichelberg | Hundezucht: erfolgreich Züchten auf Gesundheit, Leistung und Aussehen | Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG | |
Inge Hansen | Handbuch der Hundezucht | 5. Auflage 2021 | Müller Rüschlikon Verlag |
Madeleine Franck, Rolf C. Franck | Frühförderung für Welpen: der Züchter hat es in der Hand | 2. Auflage 2019 | Cadmos Verlag GmbH |
Udo Gansloßer, Petra Krivy | Ein guter Start ins Hundeleben: der verhaltensbiologische Ratgeber für Züchter und Welpenbesitzer | 3. Auflage 2021 | Müller Rüschlikon Verlag |
Inga Vehlin | Die intakte Hündin | 1. Auflage 2022 | |
Madeleine Franck, Rolf C. Franck | Das Welpen-ABC | Cadmos Verlag GmbH | |
Doris Walder, Eva Holderegger Walser, Pat Hastings | Welpentest und Hundeanalyse: Körperbau - Fit for Function einfach erklärt | Müller Rüschlikon Verlag | |
Martin Rütter | Sprachkurs Hund mit Martin Rütter: Körpersprache und Kommunikation | Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG | |
Maria Hense | Der hyperaktive Hund | 4. Auflage 2016 | Animal learn Verlag |
